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Pater Ralfs Wort zum Sonntag

28.06.2011 von Thorsten aus Essen

Tourenbericht Salza, Wildalpen, 2. Tag

Die zweite Nacht war überstanden. In der Ersten war alles nass und ungemütlich. In der jetzt vergangen aber war das Rauschen des Baches , an dem sich unser Camp befand zu hören, ein romantisches Hintergrundgeräusch, das mich immer mehr in wilde Paddlerträume zog. Nachdem Der erste Tag war hauptsächlich zum Kennenlernen von Gruppe, Leistungsstärke, Ausrüstung und Gewässer.  10 km wanderpaddeln im Wilderwasserboot. Uhhh, das war anstrengend und und für viele noch viel zu wenig aufregend. Aber es gab auch Sicherheit in der Gruppe und bei jedem einzelnen Sicherheit im Boot.

 

Doch jetzt, am zweiten Tag, sollte es losgehen. Und los ging es mit verspätetem Frühstück. Irgendwie war das Team noch nicht organisiert. Der Einkaufsladen und sein Sortiment waren noch unbekannt. Verspätet war auch das Ende des Theorieunterrichts, der von Pico sehr gut gemacht wurde. Pico war unser Gruppenleiter. Alle Teilnehmer hatten einen ganz unterschiedlichen Kenntnisstand. Sabine und Elke, im Seekajak erfahren, machten ihre ersten Erfahrungen mit Wildwasserbooten. Frank hatte vor 5 Jahren bereits angefangen und dann pausiert. Manni kann auf eine 3-jährige WW-Paddler-Laufbahn zurückblicken und ist eindeutig der Fortgeschrittenste von uns. Ich, Ralf, paddele nun im 2-ten Jahr und bin bislang eher als Kenterkönig bekannt, als jemand der sich überm Wasser halten kann. Doch irgendwie hat Pico es geschafft, jedem einzelnen von uns die Theorie des WW-Paddelns schmackhaft zu machen. Soll heißen, wir alle, also jeder für sich, hat in diesem Unterricht für sich etwas rausziehen können. 

 

Nun sollte es endlich losgehen, endlich aufs Wasser , etwas wilderes Wasser war angepeilt. 

Feinstes Paddler-Equipment war hier zur Auswahl. Ich konnte endlich mal ein Ergo-Paddel von Lettmann ausprobieren und als Boot ein Burn von Piranha. Einen Long-John von Langer hatte ich mir auch ausgesucht und eine Paddeljacke von Stohlquist. 

 

Wir alle bestiegen den Truck und es ging los. Wir fuhren auch gar nicht weit, bis die fortgeschrittene Gruppe rausgelassen wurde, denn der Truck war mit beiden Gruppen bestückt. Die Einsteiger wollten noch etwas weiter, zu einem leichteren Abschnitt der Salza. Der Turn für die Fortgeschrittenen für heute war nur ca. 3,8 km lang, mit dem Ziel vom Ausstieg zum Basiscamp zurück zu paddeln. 

 

Nun standen wir also am Ausstieg, komplette Wildwasser-Klamotten an und wollten los. Doch vor das Vergnügen hatte Pico Aufwärmübungen gesetzt. Also standen wir parallel zur Salza in Neo, Spritzdecke und Paddeljacke und machten Joga-Übungen. In unserem Alter war das auch wirklich eine gute Idee. Alle waren begeistert und engagiert dabei. Sowohl Elke als auch Sabine bereicherten das Programm durch altersgerechte spezielle Dehn- und Lockerungsübungen in der Sonne Wildalpens, ein Traum. Doch dann sollte es losgehen mit dem Paddeln. Endlich!

 

Wir bestiegen Boote und begannen einen leichten Bach hinunter zu dümpeln. Pico fand diverse Steine im Verlauf unserer Fahrt interessant genug, um uns die Physik des bewegten Wassers näher zu bringen und uns zu erklären wie wir darauf reagieren könnten. Also probierten wir uns alle im Kehrwasserein- und ausfahren, „fortgeschrittenem“ Bogen und traversieren. Es war fantastisch diese Grundlagen nochmal zu üben, denn auch bei „fortgeschrittenen“ Paddlern schleichen sich Ungenauigkeiten ein. Hier konnten wir uns in Bewußtmachung des Paddelns üben und an unserer Technik arbeiten. Die Theorie von heute vormittag zahlte sich aus. Danke Pico! 

 

Im weiteren Verlauf des Baches nahm an einigen Stellen der Druck des Wassers zu und wir hatten die Möglichkeit an Verblockungen die einzelnen Techniken weiter zu verfeinern. Da wir auf die Technik fixiert waren trauten wir uns auch an unsere Grenzen zu gehen, was natürlich zu Schwimmern führte. Souverän und mit geübtem Auge sammelte Pico uns immer wieder ein. So trainiert bemerkten wir kaum, wie der Anspruch der Strecke an uns Paddler stetig anstieg. Immer besser wurden wir und meisterten Stellen, deren Anspruch wir zuvor nicht mal theoretisch hätten erklären können. 

 

Und so erreichten wir zwar entkräftet aber hochmotiviert die Slalomstrecke des Wildwasserparks Wildalpen wo auch unser Basiscamp lag. Alle haben wir hier Kehrwasser-Hopping der feinsten Art gemeistert und einige fanden kein Ende und haben ihr Boot mehrmals vom Ende der  Slalomstrecke wieder zur deren Einstieg getragen und es nochmal gemacht, natürlich von Pico begleitet. Und nochmal!

 

Für mich fand dieser Tag, der als Paddeltag einen verzögerten Start erfuhr ein supergeiles Ende, da ich es endlich geschafft habe, ein Kehrwasser direkt nach der Walze zu erwischen. Danke^ Pico und Danke dem Team, es war ein traumhafter Paddeltag. Ich habe fertig. 

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