Vorurteile bewahrheiten sich nicht immer
Da ich jetzt immer noch Stunden Zeit habe, bis es wieder in die Lüfte geht, schreibe ich eben noch etwas…
Als ich erzählt habe, dass mein Urlaub nach Albanien geht, hat mich echt jeder wie ein Auto angeschaut. Der Gesichtsausdruck sprach Bände: „ Was willst Du denn DA? Pass gut auf Dich auf! Zwei Wochen Pampa: ohne Strom und fließend Wasser! Na dann viel Spaß! …“ Und alle sagen natürlich: „Schick mir ne Postkarte!“ An dieser Stelle, SORRY an Euch, aber mit der Pampa hattet Ihr recht. Und in der wenigen Zivilisation, die wir gestreift haben, hab ich leider keine Postkarten gefunden. Doch lest einfach hier, dann wisst ihr alles und sogar noch viel detaillierter. Sorry noch mal.
O.K. weiter im Text, nach einer kurzen Schrecksekunde meines Gegenüber kam gleich meine Antwort: „ Ich fahr natürlich paddeln, denn wie kann man seinen Urlaub besser verbringen?!“ Die Angst, dass mir etwas passieren könnte eigentlich überflüssig. Zumindest von den Albanern ging absolut keine Gefahr aus. Die albanische Mafia ist ja im Ausland unterwegs, somit sind keine Kapazitäten fürs Inland mehr frei. Ich gebs ja zu, die albanischen Straßenverhältnisse sind doch etwas Angst einflößend, aber außer ein paar blauen Flecken haben wir die Straßen weitestgehend unbeschadet gemeistert. Ansonsten schaut doch einfach ins Video rein … ;-) Aber wie gesagt, die Albaner sind ein sehr hilfsbereites und gastfreundliches Volk. Lest selbst: Bei uns würde keine Gaststätte extra noch am späten Abend jemanden angeln schicken, damit irgend so eine ausgehungerte Touristengruppe noch etwas zu essen bekommt. Geschweige denn würde man für so wenig Geld neun Personen einfach mal so im Dorfkrankenhaus nächtigen lassen…
Zwei Wochen Pampa, stimmt, jedoch darin liegt doch auch der Reiz?! Kein Strom: also Stromleitungen waren da und soweit ich das beurteilen kann hätte man diese bestimmt auch anzapfen können. Das wäre nicht aufgefallen, denn sie sahen teilweise doch sehr abenteuerlich aus. Jedoch keine Sorge, auf solche Methoden brauchten wir nicht zurückgreifen. Wir hatten doch unseren tollen Truck mit Stromanschluss. Und wenn schon, wirklich harte Outdoorcamper brauchen keinen Strom. Fließend Wasser gab es genug. Es gab jede Menge Quellen die unter (manchmal) „großen Einsatz“ angezapft wurden. Außerdem gab es ja noch die großen Trinkwasserkanister der Challenge. Und wenn es knapp wird kommt man auch mal mit vereinten Kräften ein paar Tage mit wenigen Litern aus…
Na und den Spaß, den hatten wir auf jeden Fall und sogar noch verbunden mit Abenteuern. Die Bäche hatten Wasser, in Albanien sogar teilweise zu viel, das Wetter war stabil, so dass manch einer kein einziges Mal sein Zelt hat aufbauen müssen. Zusammen haben wir gegenseitig dafür gesorgt, dass nicht nur das paddlerische Können trainiert wurde sondern auch unsere Lachmuskeln… In Griechenland war das Flusswasser zwar leider etwas dürftig, aber trotzdem konnten wir alle das Tor des Hades (Eingang in die Unterwelt der alten Griechen) mehr oder weniger heile passieren, auch wenn es nicht jeder für nötig hielt den Fährmann mit etwas Kleingeld gnädig zu stimmen…
So gingen die zwei Wochen Albanien viel zu schnell um und wir sind schon wieder (quasi) im trauten Heim, doch unser Schatz an Abenteuern hat sich um einiges vergrößert. An dieser Stelle noch mal ein fettes DANKESCHÖN an Till, Picco, Christoph, Roger, Klaus und allen anderen. Es waren zwei echt schöne und vor allem unvergessliche Wochen!!!
(Hoffentlich) auf ein baldiges Wiedersehen!!! (Bergfest?!?)